Horizont
Für Maria J.

Voll Sehnsucht streift der Blick die Weite,
Sucht Halt an jener fernen Stell',
Dort wo der Erden trockne Hülle
Sich bindet mit der Lüften Hell'.

Doch hier der Ort ist dumpf und dunkel,
Die Wesen ringsumher so fad;
Man spürt das eigene Zerfallen,
Gedanken trostlos und malad.

Ach träfe ich doch nur den Geiste,
Der mich erneut erblühen läßt;
Die schwachen Triebe meines Lebens
Mit warmem Tau benetzt und näßt.

Vielleicht ist er dort in der Ferne
Und spürt schon leise mein Begehr.
Ich schließ die Augen und voll Hoffnung
Wünsch ich den Horizont mir her.

© Sven Böcker / Ythcal 22.04.2006