Der Berg ist groß, der Berg ist breit,
Der Berg mag keine Zweisamkeit.
Beäugt das Städtchen dort am Hang,
Holt einmal Luft, sehr tief und lang,
Und spricht: Wenn du nicht bald schon gehst,
So ewig mir den Rücken drehst,
Dann hol ich ordentlich mal aus,
Klopf oben dir auf jedes Haus!
Das Städtchen äugelt müde hoch,
Erwidert tonlos: Mach es doch!
Bläst trotzig Rauch in Berg's Gesicht
Und achtet jenen weiters nicht.
Der Berg, voll Groll, wirft mit Geröll,
Die Hänge schüttelt er recht schnell,
So daß im Bogen, hoch und weit,
Das Städtchen aus dem Blickfeld schneit.
Der Berg ist breit, der Berg ist groß,
Blickt stumm herab in seinen Schoß.
Ist innerlich doch leicht entsetzt:
Und über wen beschwer 'ch mich jetzt?
© Sven Böcker / Ythcal 19.01.2007