Geistesnebel

Graue Schatten huschen leise
Durch die Schwärze jeder Nacht;
Irre Lichter drehen Kreise,
Locken an mit ihrer Macht.

Hartes Rascheln dringt durch Stille,
Schafft, daß jedes Leben wacht;
Blanker Schrecken ohne Wille
Wird im Menschgesicht entfacht.

Leichter Hauch steigt aus dem Grunde,
Riecht nach Moder nur ganz sacht;
Zieht die Klarheit in den Schlunde,
Wirkt es, daß der Geist sich schwacht.

Schnelle Rührung streift die Wange,
Läßt sich blicken mit Bedacht;
Pure Angst nimmt in die Zange,
Bis der Irrsinn aus Dir lacht.

© Sven Böcker / Ythcal 2002